World Venture Forum 2024: „Wir brechen in ein neues Zeitalter auf“
Kitzbühel, 09. Juli 2024 – Das zehnte World Venture Forum (WVF) brachte Top-Investor:innen und Expert:innen aus aller Welt nach Kitzbühel. Fünf Tage, gefüllt mit spannenden Diskussionen, Keynotes und Netzwerkmöglichkeiten, brachten einen neuen Besucherrekord. Über 500 Teilnehmer:innen tauschten sich verteilt über eine Woche zu Trends und Innovationen rund um die Kryptobranche, Family Offices, Corporate Innovation und Deep Tech aus und konnten einiges mitnehmen.
Krypto: Außenseiter oder Mittelpunkt künftiger Anlageentscheidungen?
Bitcoin-Halving, Meme-Coins und Token, Krypto-ETFs und Blockchain. Lange Zeit waren dies für einen Großteil der Menschen Fremdwörter, denen man hier und da mal begegnet ist. Mittlerweile ist dieser Themenbereich aber in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Ein Trend oder ein neues Zeitalter? Die Experten auf der Krypto-Alm, gehostet von Bitpanda, 21shares und Black Manta Capital Partners waren sich einig: „Aktien und Anleihen sind nicht mehr alternativlos. Gerade Krypto-Assets, egal ob als Coin, Token oder ETF, bieten oftmals viel bessere Anlagemöglichkeiten. Und sie stehen gerade mal am Anfang“, fasst Berthold Baurek-Karlic, Initiator des World Venture Forums sowie Vorstandsvorsitzender von Venionaire Capital zusammen. Venionaire verfügt auch über Österreichs ersten und einzigen regulierten Krypto-Fonds. „Wir haben die Zeichen der Zeit früh erkannt und sehen uns mit der aktuellen Performance, mehr denn je bestätigt.“
Family Offices: Weit mehr als Vermögensverwalter
„Family Offices kennen ihre Kunden oft besser als sie sich selbst. Dazu kann es in familiären Diskussionen oft heiß hergehen, da hilft eine neutrale Stimme von außen“, fasst es Baurek-Karlic zusammen. Family Offices waren das Thema auf einer der beiden Almen beim World Venture Forum am Dienstag. Gehostet von der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) Österreich und base4asset-advisory gmbh ging es auf der Meierl Alm darum, die neue Rolle von Family Offices genauer zu betrachten. Einstimmig hielten die Experten fest: „Family Offices leisten mehr als klassische Vermögensverwaltung. Sie entwickeln sich immer mehr zum Berater in allen Lebenslagen, zum Mentor und zum neutralen Freund, der oftmals mehrere Generationen einer Familie begleitet“, so Baurek-Karlic.
Corporate Innovation: Wer rastet, der rostet
Parallel zur Family Office Alm fand im Alpenhaus die Corporate Innovation Alm hosted by Linde Digital, Canon Marketing Japan und dem Austria Wirtschaftsservice statt. Bei den Panels ging es um den Spagat zwischen strategisch wertvollem und ertragreichen Investment und Unternehmenswachstum. Unternehmen müssen, damit sie gegenüber der Konkurrenz nicht ins Hintertreffen geraten, Innovationen und Startups, die ihnen selbst zugutekommen, fördern. „Es ist brandgefährlich, sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen. Die Konkurrenz schläft nicht und gerät man einmal ins Hintertreffen, wird es schwer aufzuholen“, warnt Baurek-Karlic vor Innovationsmüdigkeit.
„Business Angels sind oft die einzigen, die an einen glauben“
Dass es viele mittlerweile etablierte Unternehmen ohne Business Angels niemals gegeben hätte, ist unbestritten. Business Angels sind oft ein fundamentaler Bestandteil des Erfolgs, sind sie nicht nur Kapitalgeber, sondern auch Sparring-Partner, starke Schulter und Strategieberater. „Für viele junge Unternehmer ist es ihr erstes Mal. Da ist es wichtig, einen erfahrenen Partner zu haben, der auch mal einspringen kann, wenn man selbst den Glauben verliert“, so Baurek-Karlic, der selbst aktueller aws Business Angel of the Year ist. Beim jährlichen Business Angel Networking hosted by European Super Angels Club kommen Business Angel aus ganz Europa zusammen, diskutieren neue aufstrebende Unternehmen und tauschen ihre Erfahrungen aus. Ein großes Thema heuer: Startups finden immer schwerer eine Finanzierung. „Institutionelle Investoren setzen viel zu wenig auf die Innovationskraft junger Unternehmen. Dabei übersteigt das Angebot das, was Business Angels abdecken können. Ich habe wirklich Sorge, dass viel Innovationskraft verloren geht, wenn institutionelle Investoren nicht bald aufwachen“, so Baurek-Karlic.
World Venture Forum Gala
Beim großen Gala Dinner am Mittwoch gab es Grund zu feiern. Einerseits beging das WVF mit seiner zehnten Ausgabe seinen ersten runden Geburtstag, andererseits wurden auch Personen und Unternehmen geehrt. So nahm das ETH Zürich den „Entrepreneurship & Innovation Award“ für ihren unbändigen Willen, das Leben junger Gründer zu vereinfachen, entgegen. In der Kategorie Best Venture Capital Fund“ wurde der deutsche High-Tech Gründerfonds für seine Vorreiterrolle und über 700 Investments mit einem Volumen von über EUR 1,4 Mrd. geehrt. Der „Swarovski Rising Star Award“ ging an das Wiener Projekt Abundance Gate, ein junges Unternehmen, das Wissenschafter:innen dabei unterstützt, ihre Forschungen voranzutreiben.
Ein besonderer Preis blieb in Kitzbühel. Signe Reisch und ihr Hotel Rasmushof wurden mit dem „Lifetime Legacy Award“ geehrt. Seit 50 Jahren beheimatet sie Gäste aus aller Welt und seit zehn Jahren auch das World Venture Forum & den Business Angel Summit.
Deep Tech: Jeder will davon profitieren, aber niemand will es finanzieren
Unter Deep Tech versteht man forschungsgetriebene Technologien und Innovationen, die unsere Zukunft prägen. „Am Anfang der Forschung steht immer die Idee, die Hypothese. Ihr Beweis ist ungewiss, dadurch sind Investments in diesen Bereich immer mit Risiko behaftet. Viele Investoren bevorzugen aber sichere Investments, mit geringem Ausfallrisiko. Das birgt die Gefahr, dass wir stehen bleiben und uns als Gesellschaft nicht mehr weiterentwickeln“, so Baurek-Karlic. Auf der Deep Tech Alm hosted by ESA Austria und Science Park Graz, diskutierten Expertinnen und Experten, wie dieser Bann gebrochen werden kann und welche Chance diese Branche bietet, wenn man sie ihr zusteht. Ein Gedanke, den die Zuhörerinnen und Zuhörer mitnahmen und hoffentlich in die Welt hinaustragen.
Create an Impact: Der letzte Tag beim WVF
Tag fünf beim diesjährigen World Venture Forum stand ganz im Zeichen des Handelns. Marjorie Margolies und Mimi Ishio zeigten in einem spannenden Panel auf, wie wir es als Gesellschaft schaffen, Frauen den Weg in die Führungsebene zu eröffnen und wie wir davon profitieren können. Die anschließende Diskussion beschäftigte sich damit, wie wir moderne Herausforderungen meistern und daran wachsen können. „Es hilft nichts, wenn wir uns alles schönreden. Von wirtschaftlicher Unsicherheit über geopolitische Verwerfungen zu gesellschaftlichen Spannungen, gibt es etliche Herausforderungen, die wir alle zu meistern haben. Allzu oft hören wir große Reden, denen aber keine Taten folgen. Wir haben am letzten Tag des WVF dazu animiert, sich mit den Herausforderungen zu beschäftigen und an Lösungen zu arbeiten“, so Baurek-Karlic.
Vorfreude auf nächstes Jahr
Fünf Tage, fünf Themenalmen, zwölf Keynotes und Podiumsdiskussionen, über 500 internationale Gäste – das zehnte World Venture Forum war ein voller Erfolg. „Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Egal ob als Zuhörer oder als Speaker, haben sie das diesjährige World Venture Forum einzigartig gemacht. Wir freuen uns über das gute Feedback das wir bezüglich der Themen- und Expert:innenauswahl bekommen haben, blicken voller Stolz auf ein erfolgreiches Event zurück und voller Vorfreude auf das Nächste“, fasst Baurek-Karlic die vergangenen Tage zusammen. Das nächste World Venture Forum findet von 30. Juni bis 5. Juli 2025 in Kitzbühel statt.
Über das World Venture Forum 2024
Jährlich treffen sich hunderte internationale Experten und Investoren aus den Bereichen Crypto, Family Offices, Corporate Innovation, Impact & Deep Tech in Kitzbühel, um die neuesten Technologien und Trends zu diskutieren. Fünf verschiedene Themen-Almen rund um Kitzbühel, gefüllt mit Panel Diskussionen, Keynotes und Networking-Events, sorgen für einen unvergleichlichen Wissensaustausch. Über 40 internationale Speakerinnen und Speaker teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den Gästen. Mit dazu gehörten hochkarätige Expertinnen und Experten wie Marjorie Margolies, ehemaliges Mitglied des US-Repräsentantenhaus und Präsidentin der Women’s Campaign International, Takahisa Ohira, Head of Asia Region bei Deloitte, Yvonne Winter, Co-Founder und COO bei FlyNow Aviation, Dennis Lotter, Studiendekan der Masterprogramme Business Development & Digital Innovation sowie Unternehmensgründung & Entrepreneurship an der Hochschule Fresenius, Carolin Wais, Partner Plug and Play Ventures, Per Ståhl, Mitglied des UN-DRR Investment Advisory Bord und CIO bei Jäderberg Family Office, Bernhard Wenger von 21shares oder Ben Ruschin, Co-Founder von WeAreDevelopers und dem Ruschin Family Office sowie Managing Partner bei Big Cheese Ventures.
Das World Venture Forum findet seit zehn Jahren in Kitzbühel statt. Angefangen als Netzwerktreffen des European Super Angels Club, hat es sich in dieser Zeit zu einem der führenden Investoren-Treffen Europas entwickelt. Insgesamt mehr als 500 Personen aus 25 Ländern, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, den USA sowie Österreich, Deutschland und Großbritannien, finden hier zueinander.